Lito Fontana
© Oliver Kendl
„Im Laufe der Jahre hatte ich die Gelegenheit mit vielen hervorragenden Posaunisten zusammenzuarbeiten. Im Sommer 2007 konnte ich noch einen auf dieser Liste hinzufügen: es war eine echte Freude Lito Fontana kennen zu lernen und gemeinsam mit ihm aufzutreten. Er ist nicht nur ein Musiker mit einer hervorragenden Technik und einem besonders eleganten und leichten Ansatz – er erwies sich auch als eine sehr liebenswerte Persönlichkeit mit viel Wärme und Einfachheit die auch in seinen Darbietungen widergespiegelt wird. Wir wurden sofort Freunde und ich hoffe, dass dies auch in Zukunft so bleibt.“ Mit diesen vielsagenden Worten beschreibt Johan de Meij, einer der großen europäischen Komponisten für Blechbläser und Dirigent in Europa, seine Begegnung mit Lito Fontana beim Festival von La Senia (Spanien) im Sommer 2007.
Lito Fontana wurde in Buenos Aires geboren und begann seinen ersten Musikunterricht im Alter von sieben Jahren mit der klassischen Gitarre. Als er mit 11 Jahren mit der Familie nach Italien übersiedelt wechselte er das Instrument und studierte am Konservatorium „G. Rossini“ in Pesaro (I) Posaune, wo er sich auch diplomierte.
Früh schon beginnt seine Karriere sowohl im Orchester als auch als Solist. Er wird Mitglied verschiedener Bläserensembles, des Fernsehorchesters RAI engagiert ihn für die Aufnahme von Filmmusik und gleichzeitig arbeitet er mit verschiedenen Künstlern der modernen Musik wie Billy Cobham und Chat Baker zusammen. Das „Orchestra Internazionale d’Italia” ruft ihn als ersten Posaunisten genauso wie die „Camerata Musicale Pescarese. 1991 zieht er nach Österreich und wird Mitglied verschiedener bekannter Ensembles wie den „Haller Stadtpfeifern“, er gründet in dieser Zeit das Posaunenquartett „Trombonisti Italiani“ und arbeitet vor allem mit der Bläsergruppe „Juvavum Brass“ aus Salzburg zusammen, gemeinsam mit Musikern wie Hans Gansch, Lorenz Raab und Gabor Tarkövi. Mit „Juvavum Brass“ macht er immer wieder sehr erfolgreiche Tourneen mit international anerkannten Künstlern, wie dem amerikanischen Trompeter Allen Vizzutti und dem Australier James Morrison.
Auf der Suche nach neuen Reizen und Herausforderungen arbeitet er mit verschiedenen Ensembles unterschiedlicher musikalischer Genres zusammen. Er ist bekannt als Solist der Brass Band Hall und der Brass Band Oberösterreich zusammen mit dem Trompeter Hans Gansch, mit denen er in den renommiertesten Theatern der Welt (Südafrika, Schweden, Norwegen, Belgien, Schweiz, Frankreich und Österreich) spielte und mit denen er den dritten Platz bei der Brass Band Europameisterschaft in Linz (Österreich) erreichte. Eine wichtige Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem bekannten österreichischen Komponisten Werner Pirchner, mit dessen Filmmusik, Radio Austria International, den Wiener Festwochen und der Pausenmusik des Neujahrskonzerts 2000 der Wiener Philharmoniker, die ihn später zur Mitwirkung an Schostakowitschs „Lady Macbeth“ bei den Salzburger Festspielen einluden.
Er nahm sowohl als Solist als auch in verschiedenen musikalischen Ensembles an internationalen Festivals wie den Tiroler Festspielen, den Klangspuren Schwaz, dem Sauerländer Herbst, dem Spanish Brass Festival in Valencia (E), der MIDEUROPE in Schladming (A), der Italian Brass Week in Florenz, dem ‚Trombonanza‘ Festival in Argentinien und vielen anderen Festivals in den Niederlanden, Norwegen, Südafrika, Schweden, Frankreich, Spanien und Kolumbien teil.
Neben seiner Tätigkeit als Dozent an der Musikschule Hall und als gefragter Vortragender in internationalen Meisterkursen an verschiedenen Universitäten wie dem Royal Welsh College of Music and Drama in Cardiff (UK), den Universitäten von Bogota und Baranquilla (Kolumbien), der Kunst Uni Graz und an verschiedenen Konservatorien in ganz Europa. Mehrere Jahre lang war er Dozent an den Konservatorien von Bozen und Perugia (I). Er arbeitet mit großen Namen der internationalen Szene zusammen, wie Mark Gaal, Stefan Schulz, Othmar Gaiswinkler, Thomas Gansch, Bert Appermont, Andrea Loss, Thomas Doss, Otto Schwarz, Vince DeMartino, Frank Pulcini, Spanish Brass, Steven Mead, Oystein Baadsvik, Pat Sheridan, Roland Szentpàli, Josè P. Vilaplana, James Watson, Johan de Meij, Gabor Tarkövi und vielen anderen.
In den Jahren 2008 und 2010 wurde er von 4barsrest (World of Brass) zum besten Solisten des Jahres gewählt. Die Kritiker lobten seinen Klang und seine Technik, auch auf seiner CD When I walk alone“, die er als Solist mit dem Pianisten Fausto Quintabà eingespielt hat und auf der der Trompeter Hans Gansch, ehemaliger Solotrompeter der Wiener Philharmoniker, bei vier Titeln als Gast mitwirkt. Außerdem wurde diese CD 2011 von Brass World unter die 5 besten Solo-CDs gewählt. Sie wurde auch von Brett Baker , Präsident der English Trombone Association, mit einem inspirierenden Artikel gelobt.
Im Jahr 2019 wurde er mit dem Special Award für seine Karriere (ebenfalls von World of Brass) und dem Gran Pavese Rosso Blu ausgezeichnet.
Seit 2016 ist er Präsident des italienischen Brass Band Verbandes und seit 2022 Präsident des Musikinstituts „A. Vivaldi“ in San Benedetto del Tronto.
Die CD „A mi manera“, die er zusammen mit der Brass Band Fribourg (Schweiz) unter der Leitung von Maestro Robert Childs aufgenommen hat, ist ein großer Erfolg. Diese CD wurde auch von Brass World im Jahr 2014 als eine der besten 5 Solo-CDs der Welt nominiert.
Mit seiner Erfahrung hat er zusammen mit der Firma „Schagerl“ das Posaunenmodell „Schagerl Fontana“ entwickelt, das von vielen Kollegen geschätzt wird.
Neben seinem technischen Können besticht bei diesem hervorragenden Musiker vor allem auch die Einzigartigkeit und Weichheit des Klangs, mit dem er sein Publikum verzaubert.
Kollegen sagen über ihn:
“One of my favorite soloists ever!” Johann De Meij, composer
“I appreciate Lito’s special and warm sound , which is well known everywhere.” Hans Gansch, Vienna Philharmonics
“Me gusto mucho la manera de Lito como emplea el trombón, sobre todo en lo que corresponde a la sonoridad que es diferente de los demás trombonistas”
Enrique Crespo, German Brass
“Mein Respekt für das tolle Spiel – sehr geschmeidige Phrasierung – Bravissimo!“ Horst Küblböck, Vienna Symphonics
“Lito has a real great sound. I enjoyed doing the solos and the show with him!” Allen Vizzutti
“Lito’s colleagues, fans and critics describe his way to play the trombone as brilliant.” Clarino, Brass Magazine/ Germany